Mit einem am Ende gerechten 4:4 endete am gestrigen Freitag das Flutlicht-Derby zwischen der SG Oberliederbach und dem VfB Unterliederbach. Während die SGO die erste Hälfte dominierte, machte der VfB nach der Pause mächtig Druck und verdiente sich so absolut den Punkt.
Das stets umkämpfte, jedoch niemals unfaire Spiel begann temporeich. Die SGO versuchte sich gegen die hoch stehende VfB-Abwehr mit schnellen Kontern. Beim ersten erfolgsversprechenden Angriff schlug Florim Abdi nach Vorlage von Redai und Eyüp vielleicht einen Haken zuviel, so dass er bei seinem Abschluss geblockt werden konnte. Fünf Minuten später war es derselbe Spieler, der nach erneut guter Vorarbeit von Bahri Eyüp mit seinem schwächeren rechten Fuß aus 16m links vorbeischoss.
VfB macht es dann besser, SGO nutzt die neue Regel
Mit ihrer ersten Chance gingen dann aber die Gäste in Führung. Der auffällige Bouhmidi setzte sich auf rechts bei einem Konter durch. Sein Querpass konnte weder von Leon Ruhland noch von Alexander Trumpp aus der Gefahrenzone befördert werden, so dass Caner Yesil aus 14m flach an Torsten Lechner vorbei zum 0:1 einschoss.
Keine zwei Minuten später konnte die SGO jedoch zurückschlagen. Ein Schlag aus der Abwehr wurde von einem VfB-Verteidiger in den Lauf des klar im Abseits stehenden Florian Jörß verlängert, so dass nach neuer Regel die Abseitsstellung aufgehoben wurde. Jörß ließ sich nicht zweimal bitten und schoss aus etwa 23m um den weit vor seinem Tor stehenden Rühl herum ins rechte Eck ein.
Nachdem Jörß für die SGO und Salmanel für den VfB daneben zielten, brachte ein Doppelschlag von Muhammad Diniz Bin Irwan die SGO mit 3:1 in Front. Florian Jörß steckte bei einem schnellen Gegenangriff stark in die Gasse, und der junge Liederbacher Angreifer überwand den ihm sich entgewerfenden Rühl zum 2:1. Nicht weniger schön war der Treffer zum 3:1. Einen Ballverlust des VfBs nahm Bahri Eyüp auf und zog alleine auf Rühl, spielte dann mit dem Außenrist einen perfekten Pass zum mitgelaufenen Bin Irwan, der mühelos einschieben konnte.
Florim Abdi hätte dann in der 34. Minute auf 4:1 erhöhen müssen, als Asbai kurz vor dem Strafraum ausrutschte, doch sein Schuss ging um Zentimeter am Pfosten vorbei. Glück hatte die SGO vor der Pause aber auch zweimal. Ein satter Schuss von Bianco landete am Querbalken, dann am Rücken von Torsten Lechner, der den Ball aber noch vor der Torlinie zu packen bekam. Einen weiteren Schuss von Aljusevic wehrte Leon Ruhland im Strafraum ab.
So blieb es zur Pause in einem packenden Spiel vor guter Kulisse beim 3:1.
Nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt, denn der VfB wurde deutlich offensiver. Bouhmidi hätte bereits in der 47. Minute wohl getroffen, wenn Aaron Schlotterer seinen Schuss aus 18m nicht von der Linie gekratzt hätte. In der 56. Minute brachte dann Lechner den schnellen Bouhmidi im Strafraum etwas übereifrig zu Fall, so dass der Schiedsrichter auf Strafstoß entscheiden musste. Asbai verwandelte sicher zum 3:2-Anschluss.
Fischer baut wieder aus, doch der VfB schlägt zurück
Miric (von Lukas Geulen geblockt) und Bianco (ans Außenetz) vergaben die ersten VfB-Chancen zum Ausgleich. Erneut Miric ließ sich dann von Torwart Lechner zu weit nach außen drängen, so dass Leon Ruhland seinen Schuss zur Ecke abwehren konnte. Auch ein Schuss des eingewechselten Celal Yesil aus aussichtsreicher Position fand das Tor nicht.
Besser machte es auf der Gegenseite dann der eingwechselte Pascal Fischer. Leon Ruhland gewann in der eigenen Hälfte den Ball. Florian Jörß schickte Fischer auf der rechten Seite in Richtung Tor, und der Liederbacher lupfte den Ball herrlich über Rühl hinweg zum 4:2 ins Tor. Die vermeintliche Entscheidung war gefallen. Sie wäre es in jedem Falle gewesen, wenn beim nächsten Angriff Fischer etwas besser zu Jörß geflankt hätte, doch Rühl war hier sehr aufmerksam.
Endspurt des VfB wird belohnt
In der 84. Minute wurde das Spiel auf einmal wieder spannend. Bouhmidi griff über links an, fand Miric am Elfmeterpunkt. Dieser legte mit dem Rücken zum Tor zu Celal Yesil auf, der Torwart Lechner aus 16m keine Chance ließ und somit zum 4:3 traf. Die SGO war mit ihren Kräften nun merklich am Ende. Lediglich Bahri Eyüp hatte mit einem Freistoß noch eine Gelegenheit, doch Rühl sicherte den Ball im Nachfassen.
In der 87. Minute rettete Aaron Schlotterer in höchster Not vor dem einschussbereiten Miric, sonst hätte es hier schon 4:4 gestanden. Der Ausgleich fiel dann aber in der 1. Minute der Nachspielzeit. Asbai flankte nach einem abgewehrten Freistoß von rechts noch einmal in die Mitte. Gürsoy köpfte an den Querbalken, und Miric köpfte den herunterkommenden Ball aus kurzer Distanz über die Linie.
Ganz bitter wäre es für die SGO beinahe noch geworden, wenn der Schiedsrichter in der letzten Aktion des Spieles noch einmal auf Strafstoß für den VfB entschieden hätte. Ein Liederbacher Abwehrspieler soll einen Unterliederbacher Schuss mit dem Arm abgewehrt haben. Laut Aussagen der Beteiligten hätte man sich über den Pfiff wohl nicht beschweren dürfen, doch am Ende hatte die SGO dann wohl das Glück auf ihrer Seite.
Aufstellung SGO:
Lechner – A. Schlotterer, Dizdarevic, Ruhland, Trumpp (35. Moradi) – Geulen (62. Mies), Redai – Bin Irwan, Eyüp, Abdi (69. P. Fischer) – F. Jörß.
Tore: 0:1 Caner Yesil (13.), 1:1 F. Jörß (15.), 2:1 und 3:1 Bin Irwan (23. und 29.), 3:2 Asbai (57., Foulelfmeter), 4:2 P. Fischer (78.), 4:3 Celal Yesil (84.), 4:4 Miric (90.+1).
Tobias Merz
(Sportliche Leitung)
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