Der eigene Anspruch und die Wirklichkeit können manchmal brutal weit auseinanderklaffen. Die Spieler der 1. Mannschaft der SG Oberliederbach wollten vor der Saison eine gute Rolle in der Liga spielen, doch dazu gehört weit mehr, als gegen Tus Hornau und TuRa Niederhöchstadt gezeigt wurde. Wenn noch dazu etliche Spieler verletzt oder angeschlagen ausfallen, steht man binnen dreier Tage verdientermaßen nicht mehr an der Spitze der Liga, sondern rutscht ganz schnell ins Mittelfeld ab. Die aktiven Spieler können einem da fast schon leid tun.
Bereits nach zehn Minuten gebeutelt wie ein geprügelter Knabe
Das Spiel gegen die TuRa wurde quasi in den ersten zehn Minuten verloren. Die Gäste wirkten von Beginn an planvoller, williger und entschlossener in ihren Aktionen. Barkok spielte gegen schläfrige Liederbacher einen Eckball an das Strafraumeck zu Caliskan, der in den Strafraum flankte. Krekovic kam aus 8m zum Schuss und traf abgefälscht ins rechte Eck zum frühen Rückstand. Es kam noch besser: nur zwei Minuten später kombinierte die TuRa gefällig durch das Mittelfeld. Der Ball landete über Antinac bei Bouzakri, der gekonnt mit der Hacke in den Strafraum zu Barkok weiterleitete. Dieser fasste sich ein Herz und wuchtete den Ball am machtlosen Ronny Zimmer zum 0:2 ins Netz.
Harmlose SGO, zufriedene TuRa
Mit dem sicheren Vorsprung im Rücken mussten die Gäste nicht mehr tun, als gegen planlose SGO-Angriffe dagegenzuhalten. Einmal schoss Daniele Pinto Dias aus 8m weit über den Kasten, ein weiteres Mal, nach stark gewonnenem Zweikampf im Strafraum, zielte Andreas Klingenberger mit dem schwächeren linken Fuß deutlich zu hoch. Auf der Gegenseite hatte Raab noch eine gute Schusschance, zielte jedoch zu zentral auf das Tor, so dass Ronny Zimmer sicher zugreifen konnte.
Druckvollere SGO nach der Pause
Nach der etwas lauteren Pausenansprache von Trainer Thomas Schlierbach kam die SGO druckvoller aus der Kabine. So kam es, dass schon bald der Anschlusstreffer gelang. Pascal Fischer kam etwas glücklich auf der linken Seite im Strafraum zum Schuss. Der Ball prallte von der Querlatte zurück ins Feld, und Florim Abdi setzte sich im Kopfballduell mit einem Verteidiger stark durch und netzte zum 1:2 ein. Auch danach war die SGO weiter tonangebend, während die TuRa nur noch auf Konter lauerte. Pascal Fischer setzte nur vier Minuten nach dem Anschluss einen Fernschuss aus 22m ab, doch Celik konnte abwehren.
Irgendwann macht die TuRa dann den Sack zu
In der Folge kam die TuRa immer wieder zu Gegenangriffen, zumeist über den starken Bouzakri, der sich immer wieder gegen mehrere Verteidiger behaupten konnte. Nach dessen Zuspiel lief Fries alleine auf das SGO-Tor zu, schloss aber zu schwach ab, so dass Zimmer parieren konnte. Kurz darauf reklamierten die Gäste einen Strafstoß nach vermeintlichem Foul an Fries, doch der Pfiff blieb aus. Für die SGO versuchten sich Florim Abdi und Pascal Fischer dann noch einmal mit Fernschüssen, jedoch erfolglos. Nachdem Bouzakri und Barkok im Strafraum einmal zu verspielt agierten, machte dann Bouzakri den Sack endgültig zu. Leon Ruhland, der ansonsten eine gute Partie zeigte, kam nicht an den langen TuRa-Einwurf ran, Bouzakri zog auf das Tor von Zimmer und schoss sicher zum 1:3-Endstand ein.
Die SGO konnte am Ende sogar glücklich sein, nicht noch höher verloren zu haben, denn Barkok vergab gegen den abwehrenden Zimmer noch eine Großchance in der Nachspielzeit. Zu diesem Zeitpunkt war die SGO dann nur noch in Unterzahl, denn Florim Abdi zeigte sich wieder einmal zu emotionsgeladen und flog nach einem harten Foul vom mit der Ampelkarte vom Platz.
Bereits am Mittwoch, 23.09.2020, um 19.30 Uhr muss die SGO zum schweren Auswärtsspiel bei Aufsteiger Fvgg. Kastel antreten. In der aktuellen Form sicherlich ein ganz schwieriges Unterfangen.
Aufstellung SGO:
Zimmer – Klingenberger, Ghebrezghi, Ruhland, Wascheck – Redai (46. O. Jörß), Geulen – F. Jörß (63. Kvaratskhelia), P. Fischer, Pinto Dias (73. Wüst) – Abdi.
Tore: 0:1 Krekovic (8.), 0:2 Barkok (10.), 1:2 Abdi (53.), 1:3 Bouzakri (77.).
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte Abdi (SGO, 84.).
Tobias Merz
(Sportliche Leitung)
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