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Erschreckende Vorstellung beim 1:4 gegen Limburg – so spielt ein Absteiger!

Es kam einem Offenbarungseid gleich: die 1.  Mannschaft der SG Oberliederbach verlor das so wichtige Spiel gegen den VfR Limburg am gestrigen Sonntag auch in der Höhe völlig verdient mit 1:4. Während man dem Gast den Aufschwung nach der Winterpause deutlich anmerkte, sah man auf Liederbacher Seite eine Mannschaft ohne Fitness, Agilität und Esprit, die spätestens nach dem 0:2 auch noch mit hängenden Köpfen einiger Spieler versehen war. Das Trainerteam kann einem da nur leid tun.

Schon vor dem Spiel gab es die mittlerweile fast üblichen Schwierigkeiten bei der Kaderzusammenstellung für den Spieltag. Einige Spieler schlagen sich seit Wochen oder gar Monaten mit Verletzungen rum, sind aufgrund dieser Tatsache nur bedingt einsatzfähig. Auf der anderen Seite müssen diese Spieler immer wieder ran, weil Undiszipliniertheiten, Krankheiten oder weitere Verletzungen dazu führen, dass „Not am Mann“ ist. Wenn man als Trainer vor einem Spiel schon weiß, dass man gewisse Akteure notfalls nur zehn Minuten bzw. maximal eine Halbzeit einsetzen kann, sind einem da schon merklich die Hände gebunden und in jedem Falle die Lust vergangen. Zu allem Überfluss gibt es leider auch immer wieder kurzfristige Absagen aus persönlichen Gründen, die den Begriff Mannschaftssport ad absurdum führen.

Das Spiel ist schnell geschildert: Leon Gering war der alles überragende Mann der Gäste. Er alleine führte die Liederbacher Defensive mehrfach vor, und wäre man auf Domstädter Seite nicht so fahrlässig mit den Chancen umgegangen, hätte das Spiel in einem Debakel für die SGO enden können. Bereits in der 9. Minute überlief der pfeilschnelle Angreifer Timo Gschwender und schoss zum 0:1 ins kurze Eck ein. Vor der Pause vergaben König, erneut Gering und Nierfeld weitere gute Gelegenheiten für den VfR, so dass die SGO von Glück reden konnte, dass es beim knappen Rückstand blieb.

Auf der eigenen Seite verbuchte die SGO lediglich zwei nennenswerte Szenen: einmal spielten sich Bahri Eyüp und Florian Jörß über die rechte Seite durch, doch Letzterer kam dann im Strafraum nicht richtig an den Ball. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte Bahri Eyüp den Spielverlauf dann beinahe auf den Kopf gestellt. Christian Wascheck setzte sich auf links stark durch, sein Schuss wurde jedoch 6m vor dem Tor geblockt. Beim Nachschuss traf Eyüp den Ball mit seinem schwächeren linken Fuß nicht richtig, so dass der Ball aus 8m auf das Tornetz trudelte.

Nach dem Seitenwechsel dann für zehn Minuten die beste Phase der SGO. Einmal schafften es Eyüp und Jafet Redai nicht, einen Angriff ordentlich zu Ende zu spielen, ein weiteres Mal scheiterte Redai mit einem Schuss aus 20m. Auch Oliver Jörß schlenzte einmal in aussichtsreicher Position ca. 5m über das gegnerische Gehäuse. Diese Phase kam aber eigentlich nur einem Strohfeuer gleich, denn von nun an waren es wieder die Limburger, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten.

König, Gering, Nierfeld und Simon Neugebauer vergaben beste Chancen oder scheiterten an Mohammad Eshgh Abadi. Auch ein Catovic-Kopfball aus 6m ging knapp vorbei. In der 66. Minute dann die Vorentscheidung. Eshgh Abadi konnte Gering im Strafraum nur mit einem Foul stoppen, und der Limburger Angreifer verwandelte den fälligen Strafstoß über den linken Innenpfosten zum 0:2. Als er dann nur zwei Zeigerumdrehungen später aus 12m das 0:3 besorgte, war die Messe endgültig gelesen.

In der 75. Minute machte der Stürmer seinen Viererpack perfekt, als er wieder einmal den SGO-Abwehrspielern davonlief. Erst nach diesem Treffer, also nach dem leichten Herunterfahren der Gäste, kam die SGO etwas besser ins Spiel. Bahri Eyüp drang auf links in den Strafraum ein, spielte quer, und vom Bein des eingewechselten Nemirowitsch sprang der Ball hinter die Linie zum 1:4. Ein weiteres Mal prüfte dann noch Oliver Jörß Gästetorwart Jung mit einem Fernschuss, doch dieser konnte zur Ecke klären.

Am Ende stand eine bittere 1:4-Niederlage, die derart deutlich war, dass sie die sportlich verantwortlichen Personen fassungslos zurückließ. Mit dieser Einstellung, mit der generellen Haltung zum Mannschaftssport wird die Mannschaft bis zum letzten Spieltag massiv gegen den Abstieg zu kämpfen haben. Man darf auf die Reaktion der Akteure gespannt sein.

Aufstellung SGO:

Eshgh Abadi – S. Moradi, Gschwender, Ruhland, Pfuhz – Redai, Geulen (72. Khalili)- F. Jörß (46. O. Jörß), Eyüp. Wascheck (58. Amjahid) – Wilson (68. Bin Irwan).

Tore: 0:1, 0:2, 0:3 und 0:4 Gering (9., 67., Foulelfmeter, 69. und 75.), 1:4 Eigentor Nemirowitsch (81.)

Tobias Merz

(Sportliche Leitung)

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