Fussball, Senioren, Spielberichte

Zur Halbzeit stand es 0:4, und keiner wusste so recht, warum…

Fußball kann manchmal wirklich grausam sein. Die 1. Mannschaft der SG Oberliederbach diktierte vom Spielbeginn weg für etwa 35 Minuten absolut das Geschehen, und lag zu diesem Zeitpunkt dennoch mit 0:2 im Hintertreffen. Was bis zur Pause folgte, ist wohl unter dem Punkt „Naivität“ abzulegen.

In den ersten Viertelstunde hatte die SGO mehr Ballbesitz, während sich die hoch gehandelten Gastgeber bis zur Mittellinie zurückzogen. In der 6. Minute überspielte Ilhan Dizdarevic die Okrifteler Defensive mit einem starken Ball aus der eigenen Hälfte und fand Bahri Eyüp am Strafraum. Dieser konnte den Ball seelenruhig annehmen und in den 16er einziehen. Mit dem Abschluss zögerte der Liederbacher Angreifer, der heute den kurzfristig ausgefallenen Karim Bouzakri in vorderster Front ersetzte, aber leider zu lange, so dass Haruna den Schuss gerade noch blocken konnte. Im Anschluss an die fällige Ecke, schoss Florian Jörß den Ball aus 11m freistehend in die Wolken. Auch hier war deutlich mehr drin.

Eyüp war es auch, der in der 13. Minute über links in den Strafraum eindrang und von einem Okrifteler Verteidiger absolut elfmeterwürdig gefällt wurde. Der Schiedsrichter hatte es aber leider anders gesehen. Kurze Zeit später dann das erste Mal Gefahr vor dem Liederbacher Gehäuse. Flemming köpfte einem Liederbacher Abwehrspieler an den Rücken, von wo er zur Ecke abprallte. Kurz darauf dann die zu diesem Zeitpunkt doch etwas überraschende Führung für die Germania, natürlich aus einer Standardsituation. Haruna köpfte eine Siewe Nana-Ecke aus etwa 7m ins rechte Eck.

Beinahe hätte die Germania einen Doppelschlag hingelegt, doch ein Schuss von Gerwalt aus 20m landete zum Glück für die SGO am Querbalken. Auch Göcek verzog aus 23m rechts. Dann wieder die SGO: der früh für den angeschlagenen Alexander Trumpp ins Spiel gekommene Florim Abdi machte direkt Betrieb. Aus spitzem Winkel zwang er nach schönem Redai-Zuspiel Torwart Dapprich zu einem Riesen-Reflex. Kurze Zeit später war es wieder der Germanen-Zerberus, der einen Abdi-Fernschuss aus 25m zur Ecke abwehren konnte.

In der 34. Minute dann ein Konter der Gastgeber über den pfeilschnellen Göcek. Ilhan Dizdarevic konnte den klinken Okrifteler an der Strafraumkante nur mit einem Foul stoppen, so dass dem Schiedsrichter nichts anderes übrig blieb, als auf Strafstoß zu entscheiden. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher zum 2:0. Die SGO-Spieler wirkten nun etwas konsterniert, so dass auch die Konzentration etwas nachließ. Diese Tatsache führte am Ende auch leider dazu, dass man sich noch vor dem Seitenwechsel zwei weitere Gegentore einfing. Beides Male war der Torschütze Lutterbüse, wobei er von den starken Vorarbeiten von Sintieu Tientcheu und Göcek profitierte.

Quasi aussichtslos musste die Mannschaft von Trainer Thomas Schlierbach dann zur 2. Halbzeit antreten. Dennoch war ein Bemühen zur Ergebniskosmetik stetig erkennbar.  Einen Lupfer Bahri Eyüps lenkte Dapprich über die Latte, dann war auf der Gegenseite die Latte für die SGO der Retter. Amjahid hielt hierbei seinen Fuß in eine scharfe Hereingabe Siewe Nanas. Weitere Chancen für Amjahid und Göcek verhinderten die wacker verteidigenden Mo Eshgh Abadi und Leon Ruhland auf der Torlinie.
In der 70. Minute erzielte dann tatsächlich Diniz Bin Irwan den Treffer zum 4:1. Lukas Geulen spielte aus der zentralen Position einen feinen Gassenball zum einlaufenden Jafet Redai, der mit der Hacke direkt zu Bin Irwan weiterleitete. Im Strafraum schlug dieser noch einen Haken und schoss aus 14m wuchtig in den rechten Torgiebel ein. Die Freude über den Anschluss hielt jedoch nur kurz, denn nach einem hohen Ball in den SGO-Strafraum setzte alleine Amjahid energisch nach, um den Ball an Eshgh Abadi vorbei ins Tor zu spitzeln.

In der Folge verhinderte der junge Liederbacher Torwart weitere Gegentore bei besten Einschussmöglichkeiten für die Okrifteler. Bei einem Yesil-Schuss aus 13m, der über den Innenpfosten den Ball ins Tor fand, war aber auch er dann machtlos.

Insgesamt ein bitterer Abend für die SGO, dennoch war bei Weitem nicht alles schlecht. Sicherlich sind sechs Gegentreffer viel zu viel, aber es kommen auch wieder andere Tage. Am besten bereits am nächsten Freitag im Derby gegen den VfB Unterliederbach.

Aufstellung SGO:

Eshgh Abadi – Gschwender, Dizdarevic, Ruhland, Trumpp (24. Abdi) – Redai, Geulen – F. Jörß (56. S. Moradi), O. Jörß (69, Wilson), Bin Irwan (81. Wascheck) – Eyüp.

Tore: 1:0 Haruna (18.), 2:0 Göcek (35., Foulelfmeter), 3:0 und 4:0 Lutterbüse (43. und 45.+1), 4:1 Bin Irwan (70.), 5:1 Amjahid (73.), 6:1 Yesil (88.).

Tobias Merz

(Sportliche Leitung)

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