Eigentlich hätte an dieser Stelle ein Spielbericht über das heutige Derby der 1. Mannschaft der SG Oberliederbach bei TuS Hornau stehen sollen, doch es kam leider alles anders, als es sich wahrscheinlich alle Beteiligten gewünscht hatten.
Das Sportliche, welches etwa 55 Minuten eine Rolle spielte, ist schnell erzählt: beide Mannschaften lieferten sich über die gesamte Spieldauer eine kampfbetonte Partie, ohne große spielerische Höhepunkte. Die SGO war bereits in der 7. Minute durch einen abgefälschten Flankenball von Kapitän Oliver Jörß, der sich über Torwart Petry ins lange Eck senkte, in Führung gegangen. Im Anschluss übernahmen die Hornauer ein wenig aktiver das Spielgeschehen, waren jedoch nie in der Lage, sich eine gute Torchance herauszuspielen oder die SGO-Defensive anderweitig in Bedrängnis zu bringen.
Zur Pause stand es folglich in einem typischen 0:0-Spiel also etwas glücklich 1:0 für die SGO. Nach dem Wechsel änderte sich nicht wirklich etwas an dem Spiel. Beide Mannschaften agierten weiterhin in der Defensive sehr aufmerksam und in der Offensive noch zu wenig durchschlagskräftig. Nachdem Tesfazghi Torwart Zimmer einmal mit einem Fernschuss prüfte, kam es dann aber zu den unrühmlichen Ereignissen in der 55. Minute, die letztlich zum Spielabbruch der Partie führten.
Ilhan Dizdarevic foulte unittelbar vor der Hornauer Bank Tim Claas mit härterer Gangart, was eine Reihe von Personen auf der Hornauer Bank dazu veranlasste, energisch aufzuspringen und eine sogenannte „Rudelbildung“ hervorzurufen. Es eilten mehrere Spieler beider Seiten hinzu und starteten Diskussionen und Schiebereien. Zu allem Überfluss meinte außerdem ein Zuschauer, den Platz betreten zu müssen, um sich in das Gemenge einzumischen.
Nach eben dieser Einmischung sackte Hornaus Trainer Andreas Klöckner plötzlich unter Schmerzen zu Boden. Während nach einigen Momenten der Unruhe Klöckner zur Trainerbank geführt wurde, um sich wieder zu erholen, beruhigte sich das Geschehen auf dem Platz doch sehr schnell. Das Schiedsrichtergespann sah sich jedoch aufgrund des völlig überflüssigen Übergriffes des Zuschauers dazu gezwungen, die Partie umgehend abzubrechen.
Eine geschlossene Intervention beider Mannschaften führte kurze Zeit später dazu, dass man seitens der Schiedsrichter doch noch einmal überlegte, die Entscheidung des Spielabbruches zu überdenken. Man entschloss sich nach Rücksprache mit den Hornauer Verantwortlichen aber final dazu, am Abbruch festzuhalten. Letztlich war diese Entscheidung eigentlich auch alternativlos, weil ein etwaiger Eingriff eines Zuschauers einfach nicht akzeptabel ist.
Besagter Zuschauer hat somit leider beiden Vereinen einen Bärendienst erwiesen. Tatsächlich bleibt zu hoffen, dass auch diese unrühmlichen Ereignisse nichts an dem guten Verhältnis beider Vereine ändern. Als diese „Floskel“ im Vorbericht benutzt wurde, dachte wohl niemand daran, dass derartiges passieren könnte. Der Verfasser der Zeilen ganz bestimmt nicht!
Man darf nun gespannt sein, welche Urteile der Verband bezüglich des Spielabbruches fällen wird. Viel wichtiger aber ist natürlich, dass Hornaus Trainer Andreas Klöckner keine ernsthaften Verletzungen davongetragen hat und schnell wieder auf den Beinen ist.
Tobias Merz
(Sportliche Leitung)
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